Vernetzung Feuchtbiotope
Neue Lebensräume für Amphibien und Reptilien
Die Feuchtbiotope sind erstellt
Direkt nach dem Erhalt der Baubewilligung im März 2020 konnten dank den trockenen Verhaltnissen die ersten vier Weiher und Tümpel (Standorte 2, 4, 5 und 7 gemäss Übersichtskarte) gebaut werden.
Ende August wurde der erste Folienweiher (Standort 1) auf einer Naturschutzfläche oberhalb des Adlerhofs erstellt. Dieser Weiher soll den Amphibien im Frühling als Laichgewässer dienen, gleichzeitig aber auch als Trittstein ihre Wanderung erleichtern. Die ersten jungen Kröten waren schon vor Ort und haben den Bau des Weihers mitverfolgt. Mit dem Bau des zweiten, grösseren Folienweihers (Standort 3) konnte das Projekt zu einem Abschluss gebracht werden. Dank der Abdichtung mit einer Folie führen diese zwei Weiher permanent Wasser. Zusammen mit einer vielfältigen Umgebung mit Kleinstrukturen eignen sie sich auch als Lebensraum für die stark gefährdete Geburtshelferkröte ("Glögglifrosch").
Die Standorte im Überblick
Da auch in der Gemeinde Pratteln neue Weiher angelegt wurden, können sich die bisher isolierten Amphibienpopulationen über beide Gemeinden hinweg besser austauschen und gewinnen so an Stabilität. Zu hoffen ist, dass auch der Glögglifrosch den Weg vom Pratteler Talweiher nach Frenkendorf findet, und so neue Populationen entstehen.
Hintergrund des Projekts
Die früher weit verbreiteten Feuchtgebiete entlang von Flüssen und Bächen oder in Geländemulden sind durch Gewässersanierungen und landwirtschaftliche Entwässerungsmassnahmen fast vollständig aus unserer Landschaft verschwunden. Dementsprechend sind viele Amphibien, die für die Entwicklung vom Laich zum Jungtier auf stehendes Wasser angewiesen sind, in ihrem Bestand bedroht.
Seit der Sanierung der Weiher im Naturschutzgebiet Risch und des Steinrütti-Weihers verfügt die Gemeinde Frenkendorf bereits über zwei wertvolle Laichgewässer für Amphibien. Die beiden Rischweiher sind von der Lage und Umgebung her sogar als neuer Standort für die stark gefährdete Geburtshelferkröte ("Glögglifrosch") geeignet, die bisher nur im Talweiher auf Gebiet der Gemeinde Pratteln vorkommt.
Da ein Austausch von Amphibien zwischen verschiedenen Weihern am ehesten möglich ist, wenn die Wanderdistanzen kurz und die Strecken für die Amphibien sicher sind (Feuchtigkeit, Deckung, keine gefährlichen Hindernisse), braucht es zwischen den Weihern Vernetzungsachsen.
Das vom Gemeinderat 2019 beschlossenen Vernetzungsprojekt Feuchtbiotope hilft mit seinen 7 kleinen und grösseren Weihern sowie zusätzlichen Aufwertungsmassnahmen (Kleinstrukturen, Hecken, etc.) die Wanderkorridore aufzuwerten und so die Chancen für einen Austausch zwischen den Populationen zu vergrössern.
Zusammen mit den zusätzlichen Weiherstandorte in der Gemeinde Pratteln ergibt sich über die Gemeindegrenzen hinweg eine gute Vernetzung vom Rheintal bis ins naturnahe Röserntal.
Bei Fragen steht Ihnen die Bauverwaltung gerne für Auskünfte zur Verfügung (Tel. +41 61 906 10 50 oder bauverwaltung@frenkendorf.ch)